Und schon ist eine weitere Jahresmitgliederversammlung des Verbandes der Konferenzdolmetscher, VKD im BDÜ, wieder vorbei. Am 25. und 26. Januar 2019 trafen sich über 160 DolmetscherInnen im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, um sich über aktuelle Themen und Entwicklungen im Verband und in der Branche allgemein zu informieren, um Fragen zu stellen, zu debattieren und zu diskutieren. Und nicht zuletzt, um zu sehen und gesehen zu werden, denn nirgendwo sonst bekommt ein Konferenzdolmetscher in Deutschland die Möglichkeit zum Wiedersehen und zum Networking mit so vielen Kollegen am selben Fleck, wie auf der jährlichen JMV.

Auf der wichtigsten und größten Versammlung unseres Berufsverbandes konnten natürlich auch die Stuttgart-Dolmetscher nicht fehlen. Den weiten Weg aus unserem gewohnten Revier, dem Schwabenländle, nach Bonn haben diesmal Martina Theimer, Ann-Christin Pitz, Cornelia Oppitz und ich auf uns genommen – und wir haben es nicht bereut. Die ersten Tagesordnungspunkte, überwiegend Formalien und Berichte, wurden wie im Flug abgehakt und es sah zwischenzeitlich fast so aus, als würde es in diesem Jahr ausnahmsweise keinen Diskussionsbedarf geben. Dann aber kam die Mitteilung über eine Verschärfung der Kriterien für die Führung der Bezeichnung „beratender Dolmetscher“ und sorgte, entgegen den Erwartungen des Vorstandes, für eine rege Redebeteiligung sowie für eine intensive und kontroverse Debatte. Die Anmerkungen, Fragen, Kritikpunkte und Vorschläge der Anwesenden kamen an beiden Tagen ausführlich zur Sprache und wurden zum leidenschaftlichsten und meiner Meinung nach auch wichtigsten Thema der gesamten Veranstaltung.[

Wiewohl die vom Vorstand beabsichtigten Änderungen von den Mitgliedern letztendlich nicht unterstützt wurden, fühlte sich für die meisten Anwesenden die konstruktive und respektvolle Debatte an sich wie ein kleiner Sieg für die Demokratie im Verband und wie der Anfang einer besseren Lösung für die aktuelle Problematik mit der freien Führung der Bezeichnung „beratender Dolmetscher“an. Wie viele andere werde ich das Thema im Laufe des Jahres mit Interesse verfolgen und bleibe gespannt auf die nächste JMV 2020 in Leipzig, bei der ein überarbeiteter Vorschlag zum beratenden Dolmetscher erwartet wird.

In diesem Sinne, bis zur nächsten JMV!